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TourComm Germany — Close to the market, close to you

Kennen Sie schon Fake-Out-of-Home?

Marc Werner | April 2025

Neue Dimensionen für touristische Werbekampagnen.

Fake-Out-of-Home (FOOH) schafft neue Dimensionen für touristische Werbekampagnen – und wirft gleichzeitig neue Fragen auf. Was ist echt, was ist fake, und spielt das überhaupt noch eine Rolle?

Was ist FOOH?

Fake-Out-of-Home bezeichnet computergenerierte Werbeinhalte (CGI), die täuschend echt wirken, als wären sie Teil des öffentlichen Raums – in Wirklichkeit jedoch ausschließlich digital existieren. Diese hyperrealistischen Inhalte werden oft gezielt für Social Media produziert. Ziel ist es, durch visuelle Überraschungseffekte maximale Aufmerksamkeit zu erzeugen – ganz ohne Plakatflächen, Genehmigungen oder bauliche Maßnahmen.

Ein Beispiel? Während der UEFA EURO 2024 setzte die Stadt Düsseldorf eine FOOH-Kampagne um, um die Stadt und ihre touristischen Angebote zu präsentieren. Teil der Kampagne war auch eine virtuelle Drohnen-Show, die das 1:0-Ergebis des Spiels Frankreich vs. Österreich über den Rhein zeigte. Laut Visit Düsseldorf konnten die drei Instagram-Reels innerhalb kürzester Zeit 1 Millionen Aufrufe generieren. Auch der Rheinturm war Teil der Kampagne und wurde mittels 3D-Visualisierung schnell mal in einen Fußball verwandelt. LinkedIn

Neue Chancen für den Tourismus

Verschiedene Beispiele und Zahlen zeigen: FOOH kann viel mehr als nur ein viraler Trend werden. Für Städte, Regionen und DMOs bietet es einige Vorteile:

  • Visuelle Reize schaffen Fernweh: Städte, Regionen und DMOs, die in spektakulären CGI-Szenen inszeniert werden, können Sehnsüchte wecken und Reiselust erzeugen.

  • Viralität durch Überraschung: Der Überraschungseffekt von FOOH generiert hohe Reichweiten und Engagement-Raten – bei vergleichsweise geringen Produktionskosten und ohne physische Infrastruktur.

  • Weltweite Skalierbarkeit: Digitale Inhalte sind nicht ortsgebunden – ideal für internationale Zielgruppen.

  • Kulturelle Narrative stärken: Virtuelle Inszenierungen erlauben es, Wahrzeichen neu zu erzählen und das touristische Image kreativ zu formen.

So faszinierend FOOH auch ist, so wichtig ist auch ein bewusster Umgang mit computergenerierten Inhalten – gerade im Tourismus.

Risiken und ethische Überlegungen

Wenn CGI reale Schauplätze verändern oder verfälschen, besteht das Risiko, falsche Erwartungen bei Reisenden zu wecken. Authentizität ist ein zentraler Wert im Tourismus – FOOH sollte daher klar als kreative Inszenierung kommuniziert werden. FOOH darf also nicht zum Selbstzweck verkommen, sondern sollte Inspirationen liefern, keine Illusionen.

Zudem sollte beachtet werden, dass bestimmte kulturelle Kontexte und religiöse Stätten nicht für fiktive Darstellungen instrumentalisiert werden sollten – hier ist kulturelle Sensibilität gefragt.

Fazit

FOOH ist ein kraftvolles Werkzeug für modernes Destinationsmarketing. Die digitale Scheinwelt, wenn kreativ und transparent eingesetzt, kann echte Reiseträume wecken. Wer Tourismus im digitalen Zeitalter neu denken möchte, sollte FOOH als Chance sehen – allerdings mit Verantwortungsbewusstsein und eingebettet in einer klaren Kommunikationsstrategie.